RAS Brandfrühsterkennung
Ein RAS besteht aus einem einfachen Rohrsystem und einer Auswerteeinheit. In das Rohrsystem werden Ansaugöffnungen eingebracht und mit Ansaugreduzierungsfolien wird ein definierter Durchmesser erreicht. Zwischen Rohrsystem und Detektionseinheit können je nach Anforderung Luftfilter und Kondensatabscheider installiert werden. Ein in die Auswerteeinheit integrierter Lüfter saugt kontinuierlich Luft über das Rohrsystem aus dem Überwachungsbereich an. Jede Ansaugöffnung kann dabei als ein punktförmiger Rauchmelder betrachtet werden.
Die Luftproben werden der Detektionseinheit zugeführt und dort mit Hilfe von eingebauten Brandmeldern oder Sensoren auf Rauchpartikel untersucht. Als Detektoren kommen in der Regel besonders hochempfindliche optische Rauchmelder zum Einsatz, um die Verdünnung des Rauchs durch die aus rauchfreien Räumen angesaugte Luft auszugleichen. Die Empfindlichkeit einer Messkammer wird in Lichttrübung (Dämpfung) pro Meter angegeben (Eine Lichttrübung von 0,005 bis 20 % ist dabei keine Seltenheit). Diese Systeme können optimal an die Umgebungsbedingungen angepasst werden.
Je nach Hersteller der Auswerteeinheit kann ein Rohrsystem von bis zu 360 Metern Gesamtlänge angeschlossen werden. Dies entspricht einer überwachbaren Fläche von bis zu 2.160m², abhängig von Raumfläche und -höhe. Wird das Rohrsystem in einer Zwischendecke installiert, sind für die Raumüberwachung nur wenige Zentimeter große, flache Deckendurchführungen sichtbar, die eigentlichen Ansaugöffnungen haben dabei nur eine Größe von wenigen Millimetern. Diese Möglichkeit ist besonders für Kulturgüter interessant.
Bei Rauchansaugsystemen ist zu beachten, dass pro Auswerteeinheit nur eine Brandmeldung generiert wird. Die Zuordnung eines speziellen Bereiches des überwachten Raumes, z.B. zu einem bestimmten Schaltschrank, ist systembedingt nicht möglich. Es besteht jedoch die produktspezifische Möglichkeit, dass nach der ersten Alarmerkennung ein Freiblasen des Detektionsrohres erfolgt. Anschließend saugt das RAS erneut an und ermittelt die Zeit, bis Rauch wieder an dem Sensor gemessen wird. Mit dieser Methode lassen sich in begrenzter Anzahl Ansaugstellen einzeln detektieren und auswerten.
Bei Brandmeldeanlagen vereinfachen RAS-Systeme die Wartung, da nur die Detektionseinheit geprüft werden muss. Das Rohrsystem wird mittels Ventil von der Auswerteeinheit getrennt und mittels Druckluft ausgeblasen. Dagegen müssen Punktmelder einzeln geprüft werden, teils nur mit erheblichem Zeit- und damit Kostenaufwand. Je nach baulichen Gegebenheiten ist die Prüfung zum Teil mit einer Betriebsunterbrechung verbunden. Der Wartbarkeit gegenüber stehen zumeist die wesentlich höheren Anschaffungs- und Installationskosten im Vergleich zu Punktmeldern.